12. Dezember 2021 KEYSTONE-SDA-ATS

Odermatt und Bencic erstmals Sportler des Jahres

Marco Odermatt und Belinda Bencic schwingen an den Sports Awards obenaus. Der Skirennfahrer und die Tennis-Olympiasiegerin holen sich in Zürich die Trophäen für den Schweizer Sportler und Sportlerin des Jahres ab.
 
Die weiteren Preisträger an der TV-Gala des Schweizer Sports sind die Fussball-Nationalmannschaft (Team des Jahres), Edi Telser (Trainer des Jahres), Marcel Hug (Paralympischer Sportler des Jahres) und Yann Sommer (MVP des Jahres).
 
Odermatt zehn Jahre nach Cuche
 
Zum ersten Mal seit zehn Jahren ging die Wahl bei den Männern an einen Skifahrer. Auf Didier Cuche, der 2011 und 2009 in der Hauptkategorie triumphierte, folgte Marco Odermatt. Der 24-jährige Nidwaldner hatte im vergangenen Winter als Zweiter in der Gesamt-, Riesenslalom- und Super-G-Wertung bereits eine Hand an einer der begehrten Kristallkugeln im alpinen Skiweltcup.
 
Bei der Wahl zum Sportler des Jahres konnte Odermatt am Sonntag keiner annähernd das Wasser reichen. Der fünfmalige Junioren-Weltmeister von 2018, der tags zuvor in Val d'Isère bereits seinen dritten Weltcupsieg in dem noch jungen Winter feiern konnte, vereinigte 34 Stimmenprozente auf sich und verwies seinen Swiss-Ski-Teamkollegen Beat Feuz (17,2) und Jérémy Desplanches, den Olympia-Bronzemedaillengewinner im Schwimmen, mit beachtlichem Abstand auf die Ehrenplätze.
 
Bencic überglücklich, Neff emotional
 
Bei den Frauen lieferten sich mit Belinda Bencic und Jolanda Neff zwei Olympia-Goldmedaillengewinnerinnen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende hatte Bencic die Nase leicht vorne. Die Einzel-Olympiasiegerin im Tennis erhielt bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres gut sechs Stimmenprozente mehr als Neff. Bencic ist nach Manuela Maleeva (1993) und Martina Hingis (1997) die dritte Tennis-Spielerin, die den Award entgegennehmen konnte.
 
Bencics Wahl bildete des Ende eines langen Abends voller Emotionen, an dem eines der erfolgreichsten Jahre in der Schweizer Sport-Geschichte nochmals in all seinen Facetten aufgerollt worden ist. Mit ihrem Rückblick auf den historischen Schweizer Dreifachtriumph der Mountainbikerinnen an den Sommerspielen in Tokio sorgte Jolanda Neff auch vier Monate danach noch für Gänsehaut-Stimmung. Ihr bislang grösster Triumph nach persönlicher Leidensgeschichte honorierte das TV-Publikum im Tele-Voting mit zahlreichen Stimmen.
 
Ganz leer ging die grosse Mountainbike-Fraktion - über alle Sparten gab es fünf Nominierte - an den Sports Awards 2021 nicht aus. Mit Edi Telser wurde der Macher der jüngsten Schweizer Radsport-Erfolge im Bereich der Frauen als Trainer des Jahres ausgezeichnet.
 
Sommer räumt doppelt ab
 
Zu Beginn des Abends nahm Pierluigi Tami stellvertretend für das Fussball-Nationalteam den Award für das Teams des Jahres entgegen. "Es ist eine grosse Freude und Ehre, diesen Preis zu bekommen", sagte der Nationalmannschafts-Direktor, der von Goalietrainer Patrick Foletti, dem verletzten YB-Spieler Christian Fassnacht und Goalie Yann Sommer auf der Bühne begleitet wurde. Für die "Nati", die im EM-Achtelfinal Weltmeister Frankreich sensationell ausgeschaltet hat, war es die insgesamt zehnte Auszeichnung in dieser Sparte.
 
Sommer stand später in der Livesendung noch ein zweites Mal auf der Bühne, als er als Gewinner der Kategorie MVP des Jahres einige Worte ans Publikum richten konnte. "Ich bin stolz, ein Teil dieser Schweizer Sportgeschichte zu sein. Dieser Preis ist das Ergebnis eines tollen Teamworks", zeigte sich der der wertvollste Schweizer Mannschaftssportler gerührt.
 
Bereits zum siebten Mal wurde Marcel Hug zum Paralympischen Sportler des Jahres erkoren. Letztmals hatte der 35-jährige Rollstuhl-Leichtathlet, der an den Paralympics in Tokio mit vier Goldmedaillen der erfolgreichste Schweizer Athlet war, diese Auszeichnung vor vier Jahren in Empfang nehmen dürfen.