17. Dezember 2005 Medienstelle Credit Suisse Sports Awards

Tom Lüthi und Simone Niggli-Luder Sportler des Jahres

Bern, 17. Dezember 2005 - Erstmals Tom Lüthi und wie schon 2003 Simone Niggli-Luder sind die Schweizer Sportler des Jahres. An der TV-Gala "Credit Suisse Sports Awards 2005" in der BEA-Halle in Bern wurde überdies die Fussball-Nati zum besten Team gewählt.

Der strahlende Motorrad-Weltmeister Tom Lüthi nahm die begehrte Trophäe und eine treffende Laudatio von Maria Walliser entgegen. Es war eine der meistbeachteten Entscheidungen in der Geschichte der Sportlerwahlen, zumal alle drei Kandidaten in der engsten Wahl herausragende Leistungen von weltweitem Beachtungswert erbracht hatten.

In der zu 50 Prozent zählenden Vorwahl durch die Schweizer Sportjournalisten hatte der weltbeste Tennisspieler Roger Federer, Wahlsieger der Jahre 2003 und 2004, noch vor Tom Lüthi und Eiskunstlauf-Weltmeister Stéphane Lambiel geführt. In der Publikumswahl während der Fernsehsendung kippte die Gunst auf die Seite des jungen Emmentalers. Lüthi konnte sein Glück zuerst nicht fassen. "Ich bin glücklich und weiss fast nicht, was ich sagen soll. Aber es ist toll, wenn schon fast eine Nation hinter einem steht."

Preisüberbringer Bernhard Russi war im Schnee stecken geblieben und traf verspätet in Bern ein, aber die mit klarem Vorsprung gewählte neue Sportlerin des Jahres Simone Niggli-Luder durfte die Trophäe von Heinz Günthardt, einer anderen bedeutenden Persönlichkeit des Schweizer Sports, entgegennehmen. Von Moderator Matthias Hüppi gefragt, wie sie die Energie aufbringe, um immer wieder die Schnellste zu sein (weitere vier WM-Titel 2005), legte die Bernerin ihr simples Rezept dar: "Viel Training. Das bringt auch viel Erholungsfähigkeit." Die weltbeste Orientierungsläuferin hatte die Schweizer Sportlerwahl auch vor zwei Jahren gewonnen.

Wie die Einzelsportler lieferten sich auch die beiden besten Teams ein spannendes Rennen. Die Fussball-Nationalmannschaft, in Bern vertreten durch Köbi Kuhn, Marco Streller, Mauro Lustrinelli, Fabio Coltorti, Erich Burgener und Michel Pont, liess sich mit weniger als drei Stimmenprozenten Vorsprung auf den FC Thun (Lustrinelli und Coltorti hätten sich auch für ihren Verein präsentieren können!) zum Team des Jahres wählen. "Die Freude, nur an der WM dabei zu sein, haben wir jetzt zur Genüge erlebt", sagte Köbi Kuhn. "Das Ziel muss es jetzt sein, an dieser WM eine gute Rolle zu spielen. Ich freue mich darauf."

Schon ein paar Minuten vorher hatte Köbi Kuhn einen ehrenvollen Auftritt gehabt. Der Familienmensch dankte nach seiner überlegenen Wahl zum Trainer des Jahres bezeichnenderweise zuerst seiner Frau Alice, die "es schon 40 Jahre mit mir ausgehalten hat und es hoffentlich noch einige Jahre mehr tun wird". Und seinen sportlichen Ruhm leitete er sogleich an die Mannschaft weiter: "Mein grösster Dank gilt unserer Mannschaft, allen Spielern. Ohne sie geht gar nichts!" 
 

Ebenso bescheiden gab sich Jonas Hiller. Als Newcomer des Jahres dankte er seinen Kumpels von Eishockey-Meister Davos, die mit ihrer Leistung auch seine eigene gefördert hätten. In der fünften Newcomerwahl ist Hiller der erste Sieger aus einer Mannschaftssportart.

Die erfolgreiche Rollstuhlfahrerin Edith Hunkeler gewann die Wahl im Behindertensport wie schon in den Jahren 2001 bis 2003. Die Luzernerin setzte sich mit der knappstmöglichen Differenz von einem Punkt (347 gegenüber 346 Stimmen!) vor dem letztjährigen Newcomer des Jahres Marcel Hug durch.

Zum dritten Mal im Rahmen der Credit Suisse Sports Awards wurde der Ehrenpreis des Schweizer Sports vergeben. Nach Res Brügger (2001) und Ferdy Kübler (2003) wurde die Ehre diesmal Peter Sauber zuteil, der der Schweiz 13 Jahre Formel-1-Geschichte beschert hat.