Simone Niggli-Luder

Sportart
Orientierungslauf
Grösste Erfolge
23 WM-Titel (zwischen 2001 und 2013), 9x Gewinnerin des Gesamt-Weltcups (zwischen 2002 und 2013)
3 x Sportlerin des Jahres

Die Dominanz in der Orientierungslauf-Szene hatte über viele Jahre einen Namen: Simone Niggli-Luder. Die Bernerin läutete zu Beginn dieses Jahrhunderts in der nicht-olympischen Sportart ein goldenes Schweizer Zeitalter ein, das bis heute anhält. Mit 23 WM-Titeln, zwei WM-Silber- und sechs WM-Bronzemedaillen trat die Mutter von drei Kindern im Herbst 2013 nach ihrem neunten Gesamtweltcup-Sieg ab. Ein besonderes Kunststück gelang ihr an den Heim-Weltmeisterschaften 2003 in Rapperswil-Jona, als sie bei vier Starts vier Goldmedaillen gewann. Auch von den Titelkämpfen zwei Jahre später kehrte sie mit WM-Gold im Sprint, in der Mitteldistanz, in der Langdistanz und der Staffel aus Japan zurück. An den «Sports Awards» triumphierte Niggli-Luder in den Jahren 2003, 2005 und 2007.

Zwölf WM-Goldmedaillen, fünf EM-Titel und viermal Weltcup-Gesamtsiegerin lautete Simone Niggli-Luders eindrückliche Bilanz vor der Saison 2007. Das sind Zahlen, die eine Steigerung kaum mehr für möglich erscheinen lassen. Doch 2007 gelang der Bernerin nochmals ein Schritt vorwärts.

Daran ändert auch nichts, dass sie sich an den Weltmeisterschaften in Kiew über die Langdistanz überraschend mit Bronze begnügen musste - über die Mitteldistanz und im Sprint setzte sie sich souverän durch. Insgesamt kassierte Niggli-Luder nur gerade vier Niederlagen, nur zweimal stand sie nicht auf dem Podest.

Mit dieser Bilanz gewann die Weltranglisten-Erste selbstredend auch zum fünften Mal in Serie die Gesamtwertung im Weltcup. «Das war bis jetzt meine konstanteste Saison», freute sich Niggli-Luder, «manchmal glaubt man ja selber nicht mehr, dass man es noch toppen kann.» Ihre Dominanz ist umso höher einzustufen, als Orientierungslaufen eine sehr komplexe Sportart mit stetig variierenden Geländetypen ist, die insbesondere im Sprint und über die Mitteldistanz keine grösseren Fehler erlaubt. Daher sind neben einer guten Physis vor allem auch mentale Fähigkeiten gefragt.

Simone Niggli-Luders Erfolge kommen nicht von ungefähr. Die mit Cheftrainer Matthias Niggli verheiratete Biologin ist eine Perfektionistin, die alles bis ins kleinste Detail durchdenkt. Es braucht viel, dass sie von ihrem Trainingsplan abweicht. Sie ist im positiven Sinn eine «Bewegungs-verrückte», die sich zwingen muss, mal eine Pause einzulegen.

Allerdings kennt Niggli-Luder, die regelmässig in Schweden trainiert, ihren Körper sehr genau:
«Wenn ich Alarmzeichen sehe, nehme ich es etwas lockerer.» Deshalb war sie trotz ihres enormen Pensums nie schwer verletzt, was auch an ihrer Konstitution liegt. «Ich habe in diesem Bereich sicher gute Voraussetzungen.» Zudem hat sie die Trainingsumfänge stetig gesteigert. Im Weiteren zeichnet Niggli-Luder ihre enorme Freude an jedem Rennen aus, ist es auch noch so unbedeutend. Das sei eine ihrer Stärken, erklärte die gebürtige Burgdorferin.

Weltmeister-Titel auf allen drei OL-Einzelstrecken und in der Staffel: Was Simone Niggli-Luder an der «Heim-WM» 2003 in Rapperswil-Jona geschafft hatte, schien einmalig zu sein. Zwei Jahre danach aber, im August 2005, hat die Bernerin die Traumbilanz fernab in der japanischen Präfektur Aichi wiederholt. Ihre überragenden Fähigkeiten bewies sie am eindrücklichsten in der Staffel. Sie ging als Vierte mit einem Rückstand von 2:22 Minuten auf Leader Schweden auf die Schlussstrecke -, das Ziel erreichte sie aber als jubelnde Siegerin 1:42 Minuten vor Norwegen und beinahe drei Minuten vor Titelverteidiger Schweden. Dass sie auch noch den Gesamtweltcup gewann, versteht sich fast von selbst.

Die Weltmeisterschaften Anfang August 2003 in Rapperswil-Jona brachten dem Orientierungslauf eine riesige Publikumsgunst. Der Erfolg trug einen Namen: Simone Luder. Die Bernerin, mittlerweile mit dem OL-Läufer Matthias Niggli verheiratet, wurde Weltmeisterin auf den drei Einzelstrecken und in der Staffel. Mehr gab es nicht zu gewinnen!