Simon Ammann

Sportart
Skispringen
Grösste Erfolge
4x Olympia-Gold (2002 und 2010 jeweils auf der Normal- und Grossschanze), Gewinner Gesamt-Weltcup 2009/10
2 x Sportler des Jahres

Mit vier Olympia-Goldmedaillen ist Simon Ammann der erfolgreichste Skispringer bei olympischen Einzel-Wettkämpfen und zusammen mit Dario Cologna der erfolgreichste Schweizer Winterolympionike. Mit seinem Doppel-Olympiasieg in Salt Lake City verzauberte der «Harry Potter der Lüfte» 2002 die ganze Welt. Acht Jahre später wiederholte sich das Märchen für den Toggenburger in Vancouver; er gewann erneut Olympiagold von der Gross- und der Normalschanze. 2007 sicherte sich Ammann in Sapporo zudem WM-Gold vom grossen Bakken, 2010 in Planica wurde er Skiflug-Weltmeister, im selben Winter gewann er auch den Gesamtweltcup. Auch mit 39 Jahren hat Ammann die Lust am Fliegen noch nicht verloren.

Der doppelte Doppel-Olympiasieger ist auch doppelter Sportler des Jahres. Simon Ammanns Erfolgsbilanz wird im Schweizer Sport wohl einzig von Roger Federer übertroffen.

Manchmal wiederholen sich auch Geschichten, die eigentlich schon beim ersten Mal zu schön waren, um wahr zu sein. So geschehen mit Simon Ammann im Februar 2010 in Whistler. Acht Jahre nachdem er in Salt Lake City im Stile eines Lausbuben und Zauberlehrlings zwei olympische Goldmedaillen und die Herzen eines breiten Publikums erobert hatte, schaffte es der Skispringer doch tatsächlich, sein Husarenstück zu wiederholen. Die Ausbeute war die gleiche, Ammann aber ein anderer. Als Persönlichkeit gereift und gefestigt, als Sportler im Zuge tiefgehender Regeländerungen schon fast eine Neuerfindung seiner selbst.

Dass Ammann zwischen den beiden Olympia-Coups auch einige Jahre unten durch musste, machte "Vancouver 2010" für ihn noch wertvoller, die Story noch besser. Eine ganz persönliche perfekte Welle spülte Ammann nach der Rückkehr aus Kanada zu weiteren Triumphen: Weltcup-Gesamtsieg, Weltmeister im Skifliegen - was für ein Erfolgsrausch! Kein Wunder, kam Ammann in den Monaten danach kaum zur Ruhe und sein Kerngeschäft zu kurz. Die Reizüberflutung beschäftigte ihn bis weit in den Sommer hinein. Ammann kostete seine sportlichen Grosstaten auf seine Weise und im Wissen aus, solche emotionalen Höhen vielleicht nicht nochmal im Leben zu erreichen. Die Heirat mit Yana am 25. Juni 2010 fügte sich da wunderbar ein.

Die Erfolge haben Ammann auch zu einem begehrten Werbepartner gemacht. Nicht nur, weil er der erfolgreichste Skispringer und der erfolgreichste Schweizer in der Geschichte der Olympischen Winterspiele ist. Ammann hat das Potenzial, wie Bernhard Russi Jahrzehnte über die Aktivzeit hinaus quasi omnipräsent und bekannt zu bleiben. Die Mischung aus bodenständigem Bauernsohn und abgehobenem Flugkünstler fasziniert.

Der sympathische Toggenburger kann ausserdem mehr, als einfach "den Simi machen“: gute Sprünge, flotte Sprüche und kecke Faxen. Er ist sehr intelligent, vielseitig interessiert und steht auch in der Entwicklung abseits der Schanzen nie still. Viel Arbeit, viel Akribie und so viel Leidenschaft wie kein anderer hat Ammann in all den Jahren aufgebracht, um sein grossartiges Talent voll zu entfalten. Und dann schwebt er, mit der Luft scheinbar eins - und alles sieht so leicht aus.

Die Olympischen Spiele in Salt Lake City 2002 werden ihren festen Platz in der Schweizer Sportgeschichte einnehmen - dank Simon Ammann, dem erst zweiten Doppel-Olympiasieger im Skispringen nach dem Finnen Matti Nykänen (1988). Der Toggenburger war einer der grossen Stars der Spiele und Gast in David Lettermans Talkshow.