Olympia-Doppel Federer/Wawrinka

Sportart
Tennis
Grösste Erfolge
Olympia-Gold Doppel

Doppeltes Gold, doppelte Freude. Dies galt 2008 in Peking für Roger Federer und Stan Wawrinka, die sich im olympischen Doppel-Turnier in einen regelrechten Tennisrausch spielten. Der dannzumal schon hochdekorierte «Maestro» bildete zusammen mit dem ebenfalls gross aufspielenden Wawrinka ein kongeniales Duo, das sich von Runde zu Runde steigerte. Unvergessen sind die Jubelbilder nach dem Halbfinal-Sieg gegen das favorisierte amerikanische Zwillings-Doppel Bob und Mike Bryan, als sich Federer über Wawrinka lehnte, um seinem «brennenden» Compagnon etwas Energie abzugewinnen. Auch im Final liessen sich «Federinka» von den Schweden Simon Aspelin/Thomas Johansson nicht stoppen. Der Olympiasieg war ein Vorbote für weitere Höhenflüge im Davis Cup und Anlass zur Auszeichnung zum Team des Jahres 2008.

Die Bilder aus Peking sind unvergesslich: Wie sich Roger Federer nach Halbfinal und Final auf Stanislas Wawrinka legte, um seinem "heissen" Copain Energie abzuzapfen, wie sich der Mann, der im Sport (praktisch) alles gewonnen hat, über die Goldmedaille freute wie ein kleiner Junge und wie aus dem Romand mehr wurde als nur die klare Nummer 2.

Tatsächlich lässt sich die Goldmedaille an der Steigerung Wawrinkas festmachen. Während Federer in allen Partien zeigte, dass er wohl auch die Nummer 1 im Doppel wäre, wenn er dieser Disziplin Priorität einräumen würde, war Peking für Wawrinka ein einziger Steigerungslauf.

In den ersten beiden Runden überzeugte er vorab in den Startsätzen nicht und es stellte sich die Frage, ob Federer nicht besser Yves Allegro mitgenommen hätte. Ab dem Viertelfinal übertraf der 23-jährige Lausanner die Erwartungen aber.

Vor allem im heikelsten Spiel des Turniers. Jener Viertelfinal gegen Mahesh Bhupathi/Leander Paes begann nach Mitternacht und nur Stunden, nachdem Federer gegen James Blake ausgeschieden war. Wawrinka war aber vom ersten Moment an präsent und hatte grossen Anteil an der 4:1-Führung, ehe die Partie vertagt wurde.

In der Fortsetzung, und auch im Halbfinal gegen das weltbeste Doppel (Bryan-Zwillinge) und dem Final gegen Simon Aspelin/Thomas Johansson (Sd) war ein kongeniales Team am Werk, bei dem man die Harmonie in und zwischen den Punkten stets spüren konnte.