Roger Federer

Sportart
Tennis
Grösste Erfolge
20 Grand-Slam-Titel, 6x Gewinner der ATP Finals, 310 Wochen an der Spitze der Weltrangliste
7x Sportler, 2x Team, 1x Bester Sportler, 1x Ehrenpreis

Die perfekte Sport-Ikone

In den frühen Morgenstunden des 24. September stand Roger Federer ein letztes Mal als Profi auf dem Tennisplatz, am Sonntag in Zürich wurde er für seine herausragende Karriere geehrt.

Mit Superlativen sollte man vorsichtig sein. Mit dieser liegt man jedoch mit Garantie nicht falsch: Roger Federer ist der beste Sportler, den die Schweiz je gehabt hat. Die Liste seiner Meilensteine würde allein ein Buch füllen. Fünfmal – und damit so oft wie kein anderer – war er Laureus Weltsportler des Jahres, beim prestigeträchtigsten Turnier in Wimbledon ist er mit acht Triumphen der Rekordsieger. Mit diesen Erfolgen würde man auch in der Sport-Grossmacht USA zuoberst im Pantheon sitzen. Doch Federer trug die Fahne der Schweiz in die weite Welt hinaus.

Im Gegensatz zum sprichwörtlichen Propheten wurden die Leistungen des 41-jährigen Baslers auch in der Heimat gebührend gewürdigt. Mit sieben Einzel-Awards ist Federer natürlich der meistdekorierte Sportler des Jahres. Dazu kommen zwei Auszeichnungen in der Kategorie Team – 2008 für den Doppel-Olympiasieg mit Stan Wawrinka und 2014 für den Triumph im Davis Cup – sowie bei den «Sports Awards» 2020, als die traditionelle Sportlerwahl der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, die Ehrung als bester Schweizer Sportler aus 70 Jahren.

Federer repräsentiert aber mehr als Zahlen und Rekorde. Er verzauberte die Sportfans und selbst solche, die sonst nicht viel mit Tennis anfangen können, mit seiner Eleganz, seinem tadellosen Auftreten und seiner stets freundlichen Art. Er nahm sich viel Zeit für seine Fans, wurde von den Lesern der ATP-Website von 2003 bis 2020 sagenhafte 18 Mal in Folge als «Fan Favorite» gewählt und von seinen Konkurrenten 13 Mal als fairster Spieler ausgezeichnet.

Da ist es nur logisch, dass er auch in der Schweiz noch einmal für seine herausragende Karriere gewürdigt wird.

Die perfekte Sport-Ikone

Roger Federer war in den letzten gut 20 Jahren der grösste Star des Schweizer Sports und der wahrscheinlich beste Botschafter des Landes. Seit seinem Debüt auf der Profi-Tour im Juli 1998 in Gstaad hat er Titel gesammelt und begeistert.

Die Karriere von Roger Federer beinhaltet alles, was eine Ikone ausmacht. Auf der ATP-Tour hat er 103 Titel gewonnen, davon 20 an Grand-Slam-Turnieren. Er war während 310 Wochen an der Spitze der Weltrangliste und stellte unzählige andere Rekorde auf. Er bestritt schon 36 Major-Viertelfinals in Folge und hat bereits 18 Saisons in den Top 10 des ATP-Rankings beendet. Für die Auflistung seiner sportlichen Erfolge gibt es eine eigene Wikipedia-Seite.

Federer schaffte auch, was nur den Allergrössten vergönnt ist: Er kehrte 2017 nach einer Verletzung phänomenal auf die Tour zurück und gewann fast fünf Jahre nach seinem 17. Grand-Slam-Titel innerhalb eines Jahres drei weitere Majors. Damit eroberte der Basler sogar nochmals die Spitze der Weltrangliste und wurde zur ältesten Nummer 1 der Geschichte.

In den bislang gut 22 Profijahren hat Federer das Tennisgeschehen mal mehr, mal weniger dominiert. Prägend war er aber fast immer: mit seinen errungenen Titeln - zu denen auch der Davis Cup oder das Olympia-Gold im Doppel gehören -, aber auch mit den verpassten, wie etwa jenem im Wimbledon-Final 2019 gegen Novak Djokovic. Der 39-jährige hat für eine Menge Emotionen gesorgt - in der Schweiz, aber auch im Ausland.

Und auch wenn es um keine Trophäe geht, zieht Federer die Massen an und füllt an «Exhibitions» die Stadien, egal auf welchem Kontinent. Seine Trainings an den grossen Turnieren werden von Tausenden beobachtet. Die Fans ziehen T-Shirts mit einem Schweizer Kreuz an, um ihre Verbundenheit zu zeigen. Kein anderer Schweizer Sportler war je populärer.

Richtig weg war Roger Federer nie. Und doch war das Jahr 2017 wie eine Auferstehung des Ausnahmekönners. Erstmals seit 2009 gewann der 36-jährige Baselbieter zwei Grand-Slam-Turniere in einem Jahr.

Um die Saison von Federer angemessen zu würdigen, muss man auf 2016 zurückblicken. Von einer Knieverletzung gebeutelt hatte er nur sieben Turniere bestreiten können. Er war erstmals seit 16 Jahren ohne Titel geblieben und hatte die Saison nach Wimbledon vorzeitig beenden müssen. In der Weltrangliste fiel er bis auf Platz 17 zurück.

Und dann kehrte Federer auf die Tour zurück, nicht so, als wäre nichts gewesen, sondern besser als vor der Verletzung. Er tastete sich im Januar beim Hopman Cup zusammen mit Belinda Bencic ans höchste Niveau heran, nahm beim Australian Open in den ersten beiden Runden zögerlich Anlauf, um schliesslich Tomas Berdych, Kei Nishikori, Mischa Zverev, Stan Wawrinka und Rafael Nadal aus dem Weg zu Räumen und seinen 18. Grand-Slam-Titel zu feiern - viereinhalb Jahre nach dem letzten.

Bis zur Sandsaison, die er komplett ausliess, gewann Federer neben dem Australian Open auch die beiden Masters-1000-Turniere in Indian Wells und Miami. Als er Anfang Juli nach Wimbledon reiste, hatte er nur zwei Niederlagen hinnehmen müssen. In der Favoritenrolle marschierte er als erster Spieler seit Björn Borg 1976 ohne Satzverlust durch das wichtigste Turnier des Tennisjahres und krönte sich mit dem achten Titel zum alleinigen Rekordsieger.

Nachdem er wegen Rückenbeschwerden am US Open nicht seine besten Leistungen hatte abrufen können und im Viertelfinal gescheitert war, erhöhte Federer in Schanghai und Basel seine Turnierausbeute 2017 auf sieben Titel. Mehr Trophäen hat er letztmals vor zehn Jahren geholt.

Roger Federer kehrte 2014 nach einem Durchhänger und dem Absturz in der Weltrangliste bis auf Platz 8 Ende Januar beinahe wieder zu alter Stärke zurück. Dies brachte dem 33-jährigen Basler zum sechsten Mal seit 2003 die Auszeichnung als Sportler des Jahres ein.

Federer ist im eigenen Land schon für mehr nicht gewählt worden. 2005 und 2009 musste er sich an den Sports Awards trotz zweier gewonnener Major-Turniere mit dem Ehrenplatz begnügen. Heuer gewann Federer zum zweiten Mal hintereinander kein Grand-Slam-Turnier, verdiente sich die Wahl aber trotzdem mit überragenden Leistungen.

Im Jahr 2014 gewann Federer fünf Turniere, unter ihnen die Events der obersten Kategorie von Cincinnati und Schanghai. Federer triumphierte am Heimturnier in Basel. Und er stand in sieben seiner letzten neun Turniere mindestens im Final. Am Ende des Jahres folgte mit dem Team der historische Triumph im Daviscup. Kein anderer Tennisspieler gewann in der zweiten Saisonhälfte mehr Weltranglistenpunkte, was Federer im ersten Halbjahr 2015 die Möglichkeit eröffnen wird, als ältester Spieler der Geschichte nochmals die Nummer 1 zu werden. Nicht viel fehlte, und Federer hätte schon 2014 wieder den Thron bestiegen.

In Wimbledon stand Federer gegen Novak Djokovic im Final. Er hätte das grösste und bedeutendste Turnier der Welt zum achten Mal gewinnen können: Es stand 3:3 im fünften Satz. Breakball Federer! Doch sein Rückhand-Passierball blieb knapp im Netz hängen. Dieser verlorene Ballwechsel kostete Federer wohl die Nummer 1. Hätte er im Entscheidungssatz das erste Break geschafft, wäre ihm der 18. Grand-Slam-Titel seiner Karriere kaum mehr zu nehmen gewesen. Djokovic hätte 800 Weltranglistenpunkte weniger auf dem Konto, Federer 800 mehr, ergibt eine Differenz von 1600 Punkten. Ende Jahr betrug Djokovics Vorsprung auf Federer 1585 Punkte.

Trotz der fehlenden ultimativen Krönung (Grand-Slam-Titel oder Nummer 1) legte Federer ein phänomenales Jahr hin. Im mittlerweile edlen Alter mutete sich Federer mehr Spiele zu als die gesamte Konkurrenz. Kein anderer Akteur auf der ATP-Tour gewann 2014 mehr Matches (73), siegte öfter gegen Top-10-Gegner (17-mal) und bestritt mehr Finals (11). Seit seinem 33. Geburtstag am 8. August feierte er in den letzten drei Monaten der Saison noch 33 Siege. Vor drei Jahren hatte Federer die Saison ähnlich stark beendet. Im Jahr darauf siegte er nochmals in Wimbledon und wurde erneut die Nummer 1.

Nominiert für die Auszeichnung «Team des Jahres» wurde die Davis Cup-Equipe schon für das Erreichen des Fi-nals. Auch weil dieser Ende November in Lille auf dramatische Weise gewonnen wurde, führte kein Weg an Roger Federer, Stan Wawrinka und Co. mehr vorbei.
Dass der Davis Cup erst nach der eigentlichen Wertungsperiode errungen worden war, spielte keine Rolle mehr. Historische Erfolge schreien nach aussergewöhnlichen Massnahmen. Und der erstmalige Gewinn des Davis Cups durch die Schweiz, als 14. und kleinste Nation, war fraglos ein Ereignis sporthistorischer Bedeutung.
Der 23. November 2014 bleibt für immer als das Datum in Erinnerung, an dem die Schweiz erstmals in einer Welt-sportart einen Mannschaftstitel gewann. Die Nati wurde noch nie Fussballweltmeister, die Eidgenossen gewannen nie die Eishockey-WM, und die Springreiter-Equipe holte bei Olympischen Spielen oder Weltreiterspielen niemals Gold. Weltmeister waren wir bislang nur bei den Junioren (Fussball U17).
Der Parcours in den Final verlief abwechslungsreich. Im Februar in der ersten Runde auswärts in Serbien wurde Federer in einer Nacht-und-Nebel-Aktion im letzten Moment nach Novi Sad eingeflogen. Die Schweizer hielten Federers Teilnahme bis zum letzten Moment geheim, weil sie befürchteten, dass auch Djokovic in seiner Heimat-stadt noch aufkreuzen könnte. Im Viertelfinal gegen Aussenseiter Kasachstan geriet die Schweiz 1:2 in Rückstand, weil Wawrinka an den ersten zwei Tagen keinen Ball traf. Erst am Sonntag gelang die Wende. Und im Halbfinal in Genf schrien über 18’200 Zuschauer, so viele wie noch nie an einer Tennisveranstaltung in der Schweiz, Federer und Wawrinka zum Sieg über Italien.
Erobert wurde der Davis Cup von der verstärkten Zweckgemeinschaft Federer/Wawrinka schliesslich am zweitletz-ten November-Wochenende vor Weltrekordkulisse (dreimal über 27’000 Zuschauer). Die Schweiz gewann den Final gegen die Franzosen 3:1. Wawrinka und Federer steuerten je einen Einzelpunkt bei; gemeinsam gewannen sie das Doppel.
Zuvor hatte die ganze Nation mitgezittert, denn eine Woche vor dem Final verletzte sich Federer ausgerechnet ge-gen Wawrinka am Rücken. Federers Einsatz stand bis zuletzt infrage. In Lille steigerte sich Federer von einer mise-rablen Leistung am Freitag zu einer Gala am Sonntag (6:4, 6:2, 6:2 gegen Gasquet), mit der er den Triumph ver-vollständigte. Am nächsten Tag empfingen über 10’000 Fans das Schweizer Team in Lausanne.

Wimbledon-Sieger, erneute Nummer eins der Welt und Olympia-Silbermedaillen-Gewinner: Roger Federer blickt auf ein grossartiges Jahr 2012 zurück. Seine Wahl zum Sportler des Jahres ist die einzige logische Konsequenz.

Dass Federer an jedem Turnier zu allem fähig ist, weiss man. In den letzten Jahren war ihm aber die Konstanz früherer Jahre auf allerhöchstem Niveau etwas abgegangen. Ab November 2011 fand er jedoch zu alter Stärke zurück. Mehr als 6000 Punkte, mehr als den Gegenwert von drei Grand-Slam-Titeln, lag er ein Jahr zuvor hinter Novak Djokovic zurück. Die Rückkehr an die Weltranglisten-Spitze lag in weiter Ferne. Zumal zahlreiche Auguren Federer, mittlerweile jenseits der Dreissig, auf dem absteigenden Ast wähnten. Ein fatales Fehlurteil.

Der grösste Schweizer Sportler aller Zeiten schaffte zum Jahresende das Triple Basel, Paris-Bercy und Masters in London und legte so die Basis zu einer gewaltigen Aufholjagd. Danach siegte er hintereinander in Rotterdam, Dubai und Indian Wells und triumphierte später auch beim Masters-1000-Sandplatzturnier in Madrid. Mit all diesen Erfolgen tankte er Selbstvertrauen für Wimbledon.

Dort, bei seinem Lieblingsturnier, zeigte er einmal mehr, welch einzigartiger Spieler er ist. Im Halbfinal bezwang er Djokovic, im Endspiel zerstörte er die Hoffnungen von Andy Murray und dem ganzen Vereinigten Königreich auf den ersten einheimischen Champion seit Fred Perry 1936. Federer stemmte unter den Augen seiner Zwillingstöchter die Wimbledon-Trophäe zum siebten Mal in die Höhe. Es war die 17. Major-Trophäe insgesamt, womit er diese Rangliste nun um drei Einheiten vor Pete Sampras anführt. Durch die grossartigen Leistungen im Londoner Südwesten kehrte er auch auf den Thron zurück und übertraf kurz darauf Sampras’ Marke von 287 Wochen als Nummer eins der Welt. Als er im November von Djokovic wieder abgelöst wurde, totalisierte er 302 Wochen.

Drei Wochen nach dem 17. Sieg an einem Grand-Slam-Turnier kehrte Federer nach Wimbledon zurück und schloss die zweitletzte Lücke in seinem Palmarès neben dem Davis Cup. Im All England Club, äusserlich anders und doch immer noch mythisch, gewann er Olympia-Silber im Einzel und erweiterte den magischen Sommer um ein weiteres Kapitel. Unvergessen der Halbfinal-Krimi gegen Juan Martin del Potro, den Federer nach mehr als vier Stunden mit 19:17 im dritten Satz für sich entschied. Verständlich, dass er zwei Tage später im Endspiel vor allem emotional leer war und Andy Murray den Vortritt lassen musste.

Die Bilder aus Peking sind unvergesslich: Wie sich Roger Federer nach Halbfinal und Final auf Stanislas Wawrinka legte, um seinem "heissen" Copain Energie abzuzapfen, wie sich der Mann, der im Sport (praktisch) alles gewonnen hat, über die Goldmedaille freute wie ein kleiner Junge und wie aus dem Romand mehr wurde als nur die klare Nummer 2.

Tatsächlich lässt sich die Goldmedaille an der Steigerung Wawrinkas festmachen. Während Federer in allen Partien zeigte, dass er wohl auch die Nummer 1 im Doppel wäre, wenn er dieser Disziplin Priorität einräumen würde, war Peking für Wawrinka ein einziger Steigerungslauf.
In den ersten beiden Runden überzeugte er vorab in den Startsätzen nicht und es stellte sich die Frage, ob Federer nicht besser Yves Allegro mitgenommen hätte. Ab dem Viertelfinal übertraf der 23-jährige Lausanner die Erwartungen aber.
Vor allem im heikelsten Spiel des Turniers. Jener Viertelfinal gegen Mahesh Bhupathi/Leander Paes begann nach Mitternacht und nur Stunden, nachdem Federer gegen James Blake ausgeschieden war. Wawrinka war aber vom ersten Moment an präsent und hatte grossen Anteil an der 4:1-Führung, ehe die Partie vertagt wurde.
In der Fortsetzung, und auch im Halbfinal gegen das weltbeste Doppel (Bryan-Zwillinge) und dem Final gegen Simon Aspelin/Thomas Johansson (Sd) war ein kongeniales Team am Werk, bei dem man die Harmonie in und zwischen den Punkten stets spüren konnte.

Der weltbeste Tennisspieler hat 2007 mit den Siegen am Australian Open, in Wimbledon und am US Open bis auf zwei Triumphe zu der lange Zeit für unerreichbar gehaltenen Rekordmarke von Pete Sampras aufgeschlossen. Der Amerikaner hat 14 Grand-Slam-Titel im Palmares, Roger Federer ist 2007 bei 12 angelangt. In Wimbledon hat Federer fünfmal nacheinander gewonnen, was in der «Open Era» nur Björn Borg geschafft hatte. Daneben errang der Baselbieter 2007 fünf weitere Turniersiege, so erneut auch vor den Schweizer Fans in Basel. Im April wurde er zum dritten Mal in Serie zum Weltsportler des Jahres erkoren. Seine Konstanz demonstrierte er ausserdem mit 161 Wochen in Serie an der als Weltnummer 1 im Tennis, was ihm einen weiteren Rekord bescherte. Ende 2007 wird er bei 205 Wochen angelangt sein.

Jahr für Jahr der Beste, Jahr für Jahr noch ein wenig besser: Roger Federer, zweifacher Weltsportler und zweifacher Schweizer Sportler des Jahres, verzückte Fans und Fachwelt mit weiteren Superlativen. Der Baselbieter triumphierte 2006 zum zweiten Mal am Australian Open, zum vierten Mal in Folge im Tennis-Mekka Wimbledon und zum dritten Mal in Serie am US Open. Federer führt schon neun Grand-Slam-Titel im Palmares; zu Pete Sampras' Rekordmarke fehlen ihm nur noch fünf Siege. Als erster Spieler überhaupt gewann er in der dritten Saison nacheinander über zehn Turniere, 2006 sogar zwölf. Nur Kronprinz Rafael Nadal, der ihm im Final des French Open den «Grand Slam» verwehrte, vermochte Federer Paroli zu bieten - dies vorwiegend nur auf Sand. Mit dem dritten Triumph am Masters Cup in Schanghai brachte es der Schweizer 2006 auf 92:5 Siege.

Frühere Cracks wie John McEnroe, Ivan Lendl, Rod Laver und Boris Becker beschreiben den Baselbieter in Superlativen. Sie erwähnen aus Federers Traumjahr 2004 nicht nur die drei Grand-Slam-Triumphe (Melbourne, Wimbledon, New York), den erneuten Erfolg am Masters Cup, die sieben übrigen Turniersiege und die diversen verblüffenden Rekorde. Noch mehr schwärmen sie von Federers Spiel, von der technischen Perfektion, der Genialität und der scheinbaren Leichtigkeit. Und davon, dass der Superstar ein Star zum Anfassen geblieben ist.

Mit erst 22 Jahren entlockte der Baselbieter Racketkünstler i2003 den kompetentesten Kommentatoren wie John McEnroe wahre Lobeshymnen. Federer zeigte aber nicht nur das ästhetischste, sondern auch ein äusserst wirkungsvolles Tennis: Sieg auf dem heiligen Rasen in Wimbledon, Sieg am ATP Masters Cup in Houston, sieben Turniererfolge insgesamt.