Nino Schurter

Sportart
Mountainbike
Grösste Erfolge
WM-Bronze im Cross-Country, 1. Gesamt-Weltcup, 7 Weltcup-Podestplätze (davon 2 Siege)
Webseite
1 x Sportler des Jahres

Im hohen Sportler-Alter erlebte Nino Schurter in diesem Jahr kaum mehr für möglich gehaltene neue Karriere-Highlights. Im Juni errang der 37-jährige Bündner vor Heimpublikum in Lenzerheide seinen 34. Weltcupsieg im olympischen Cross-Country. Damit avancierte er zum alleinigen Rekordhalter vor seinem früheren französischen Rivalen Julien Absalon und fügte seinem Monument als erfolgreichster Mountainbiker ein wichtiges Puzzleteil hinzu. Einen besseren Ort hätte sich Schurter, mit zehn Goldmedaillen auch Rekordweltmeister, für das Erreichen dieses Meilensteins nicht aussuchen können. Nach dem historischen Erfolg legte der Olympiasieger von 2016 in Val di Sole mit dem 35. Weltcupsieg nach, gefolgt vom Gewinn der Bronzemedaille an der WM. Die Saison beendete Schurter schliesslich zum neunten Mal als Gesamtweltcupsieger - auch das eine Bestmarke, die für den Bündner als ältester Athlet im Weltcup alles andere als selbstverständlich ist.

Das Lob konnte nicht grösser sein und kommt von allen möglichen Seiten, von Trainern, Teamkollegen, Konkurrenten und Journalisten: Nino Schurter ist der Roger Federer des Mountainbike-Sports, ist seit geraumer Zeit zu hören und zu lesen.

Tatsächlich gibt es einige Parallelen zwischen dem Tennis-Maestro und dem Mountainbike-Dominator. Auf Nino Schurter ist Verlass; er prägt die Cross-Country-Szene seit bald zehn Jahren massgeblich. Zum sechsten Mal gewann der 32-jährige Bündner 2018 den Weltcup, zum vierten Mal in Folge wurde er in diesem Jahr Weltmeister. Der insgesamt siebte WM-Titel war sein schönster. Er gewann ihn in Lenzerheide, keine 30 Minuten vor seiner Haustür in Chur, vor Schweizer Publikum und Rekordkulisse.

Der Heimsieg war das nächste Meisterstück des Perfektionisten. Noch nie war der Rummel um seine Person vor einem Wettkampf derart gross wie vor der diesjährigen WM. Freunde, Bekannte, Fans, Sponsoren und Journalisten - so viele Leute wollten etwas vom Lokalmatador, der sich auf bestem Weg befindet, den zurückgetretenen Franzosen Julien Absalon als erfolgreichsten Mountainbiker abzulösen.

Der Olympiasieger von 2016 meisterte auch diese Herausforderung so, wie er es meist in seiner Karriere getan hat. Mit perfekter Planung, minutiöser Vorbereitung und feinem Gespür für das richtige Mass in allen Belangen vor dem Wettkampf. Und mit einem perfekten Rennen unter maximalem Druck. Der Italiener Gerhard Kerschbaumer, der zweitbeste am WM-Tag, konnte sein Tempo am längsten mitgehen. Schliesslich triumphierte Schurter gleichwohl solo. Besonders süss war der Erfolg auch deshalb, weil Schurter im Ziel seine Tochter Lisa in die Arme nehmen konnte.