Manuela Schär

Sportart
Leichtathletik
Grösste Erfolge
WM-Gold (über 400 und 800 Meter), WM-Silber (über 1500 und 5000 Meter), 3. der World Marathon Major Series 2022, Marathon-Sieg in Tokio, 2. Marathon New York, London und Berlin
Paralympische Sportlerin des Jahres 2019

Von den Paralympics 2021 in Tokio war Manuela Schär mit zwei goldenen und drei silbernen Auszeichnungen als fleissigste Schweizer Medaillensammlerin heimgekehrt. Auch bei der Hauptprobe für die Spiele 2024 in Paris wusste die Luzerner Rollstuhl-Athletin zu überzeugen. Im August räumte sie an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in der französischen Hauptstadt in ihrer Kategorie je zwei Mal Gold (über 400 und 800 Meter) und Silber (über 1500 und 5000 Meter) ab. Das ist alles andere als selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass sie im Jahr davor nach einem Schien- und Wadenbeinbruch eine physisch wie psychisch fordernde, lange Rehabilitation zu bewältigen hatte. Dass sie auch abseits der Bahn in ihrer Lieblingsdisziplin Marathon weiterhin zu den Besten der Welt gehört, bewies Manuela Schär 2023 erneut eindrücklich. Die «World Marathon Major Series» 2022 beendete sie nach ihren drei aufeinanderfolgenden Gesamtsiegen zwischen 2018 und 2021 erneut auf dem Podest.

Manuela Schär hat in dieser Dekade schon einige grosse Erfolge feiern können. Nun krönte die Luzerner Rollstuhl-Athletin eine weitere starke Saison mit der Auszeichnung in der Kategorie «Paralympische Sportler des Jahres».

Europa- und Weltmeisterin war sie schon, Weltrekordhalterin ebenfalls. Doch was Manuela Schär in den letzten Monaten abgeliefert hat, war schlicht beeindruckend. Die 35-Jährige aus Kriens verzichtete auf die Titelkämpfe auf der Bahn und setzte stattdessen voll auf die Marathon-Rennen auf der Strasse. Dies zahlte sich aus. Schär dominierte die Rennen über 42,195 km nach Belieben und ist seit mittlerweile 19 Monaten ungeschlagen. In Berlin, Chicago, New York, Tokio, Boston und London überquerte sie die Ziellinie jeweils als Erste. Damit sicherte sich die Schweizerin zum zweiten Mal in Folge den Gesamtsieg in der «World Marathon Major Series», dem Zusammenschluss der grossen Städtemarathons.

Mit ihrem Sieg in London krönte sich Schär im April ausserdem zum zweiten Mal nach 2013 zur Weltmeisterin. Dazu verbesserte die achtfache Europameisterin im August in Nottwil ihren eigenen Weltrekord über 800 Meter.

Auch weil sich bei Schär alles um den Spitzensport dreht, ist sie so erfolgreich. Seit ihrem neunten Lebensjahr ist die Zentralschweizerin querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. Passiert ist es an einem Kindergeburtstag, als eine Schaukel über ihr zusammenstürzte. Im November dieses Jahres gewährte Schär in der SRF-Sendung «sportpanorama» persönliche Einblicke. Mit ihrer Aussage, sie würde alle Medaillen hergeben, um wieder laufen zu können, berührte sie das TV-Publikum.

Dass ihre Erfolgsserie auch 2020 weitergeht, dafür wird Schär weiterhin alles tun. Im nächsten Sommer folgt mit den Paralympics in Tokio das nächste grosse Highlight. Nachdem sie 2012 in London und vier Jahre später in Rio jeweils ohne Medaille abgereist war, hat die Schweizerin noch eine Rechnung offen.