Daniela Ryf

Sportart
Triathlon
Grösste Erfolge
November 2018 bis Oktober 2019: Weltmeisterin Halb-Ironman (70.3)
2 x Sportlerin des Jahres

Triathletin Daniela Ryf ist zum zweiten Mal nach 2015 Schweizer Sportlerin des Jahres - nach einer ungebrochenen Siegesserie.

Daniela Ryf beendete 2018 ungeschlagen, gewann unter anderem zwei WM- und einen EM-Titel. Bei ihrem Ironman-EM-Titelgewinn in Frankfurt realisierten gerade noch sechs Profi-Männer eine bessere Gesamtzeit als Ryf.

Am Saisonhöhepunkt auf Hawaii wurde Ryf trotz einer Quallen-Attacke zum vierten Mal Ironman-Weltmeisterin und setzte mehrere neue Messlatten. Die 31-jährige Solothurnerin verbesserte in 8:26:16 Stunden auf Big Island ihren eigenen Streckenrekord von 2016 um über 20 Minuten. Die Basis dafür bildete der imponierende Radrekord (4:26:07).

Ryf war froh, nach einem Quallenstich kurz vor dem Schwimm-Start das Rennen trotz Schmerzen in der ersten Disziplin fortgesetzt zu haben. «Dadurch wurde es noch der beste Wettkampf meiner Karriere.» Den Ritterschlag erhielt sie anschliessend von ihrer bislang einzigen Bezwingerin auf Hawaii (2014), der dreifachen Ironman-Weltmeisterin Mirinda Carfrae aus Australien: «Daniela befindet sich in einer eigenen Liga. Sie kann auf dem Rad eine Pace auf dem Level der besten Männer anschlagen und rennt den Marathon unter drei Stunden.»

Mit dem vierten Ironman-WM-Titel schloss Ryf zur vierfachen englischen Ironman-Weltmeisterin Chrissie Wellington auf, die nicht mehr aktiv ist. Einzig Rekordsiegerin Paula Newby-Fraser (8 Ironman-WM-Titel auf Hawaii) realisierte bislang vier Siege in Serie am bedeutendsten Triathlon der Welt.

Seit dem Wechsel auf die Langdistanz im Jahr 2014 hat die von Brett Sutton trainierte Ryf acht von zehn WM-Titeln über die 70.3.- sowie ganze Ironman-Distanz gewonnen. «Das hat es in diesem Sport noch nie gegeben», betont Ironman-Geschäftsführer Andrew Messick.

Auf Hawaii stürmte Daniela Ryf förmlich zu ihrem ersten Ironman-WM-Titel. Sie siegte mit über 13 Minuten Vorsprung und krönte damit ihre Saison mit dem grössten Erfolg der Karriere. Die Solothurnerin blieb in dieser Saison unbesiegt und wurde zur Dollar-Millionärin.

2008 war Ryf bereits U23-Weltmeisterin und Olympia-Siebte. Dann folgte die Zäsur: 2010 bei einem Sieg in der WM-Serie über die olympische Distanz in Seoul las die Solothurnerin im Schwimmen einen Magen-Darm-Virus auf. Eine zweijährige Leidenszeit folgte, ehe sie in Training und Wettkampf endlich wieder an ihre Leistungsgrenze gehen konnte.

Seit ihrer Rückkehr ist Ryf stärker denn je. In diesem Herbst triumphierte die Sportlerin des Jahres 2015 auf Hawaii als erste Schweizerin seit Natascha Badmann, die zwischen 1998 und 2005 insgesamt sechs Ironman-WM-Titel gewonnen hatte. Bei harten Bedingungen mit viel Gegenwind im Radfahren und extremer Hitze im Laufen erreichten nur gerade 25 Männer das Ziel vor Ryf. Mit 28 Jahren hat Ryf die Zukunft noch vor sich; Badmann war bei ihrem ersten Triumph auf Hawaii 32.

Neben dem WM- holte sich Ryf in Frankfurt am Main mit Streckenrekord auch noch den EM-Titel über die Ironman-Distanz. Und über die halbe Ironman-Distanz (70.3) wurde Ryf in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge Weltmeisterin. Über diese Distanz ist sie seit neun Rennen unbesiegt. Ryf ist zudem die erst zweite Frau nach Leanda Cave (Gb/2012), die das «Double» aus Ironman- und 70.3-WM im gleichen Jahr realisierte.

Die Unbesiegtheit brachte Ryf ein Preisgeld in der Höhe von 1,5 Millionen Dollar brutto ein. Das ist mit Abstand die grösste Summe, die je ein Triathlet in einem Jahr eingenommen hat. Trotzdem gehen ihr die Ziele nicht aus. Ryf peilt die Weltbestzeit im Ironman an. Diese steht bei 8:18:13 Stunden, aufgestellt von der vierfachen Ironman-Weltmeisterin Chrissie Wellington (Gb).